17. Wirtschaftsapéro im Gewerbepark Leuchen

21. September 2023

Einst Sagu AG, jetzt fünf unterschiedliche Firmen

-iks-  Jährlich lädt die Gemeinde Walzenhausen zum Wirtschaftsapèro ein. In diesem Jahr stand eine Besichtigung des „Gewerbeparks Leuchen“ auf dem Programm. Dort produzieren heute fünf Gewerbebetriebe in den Räumlichkeiten der einstigen „Sagu AG“.

„Der 17. Walzenhauser Wirtschafsapèro warte mit einer Premiere auf“, begrüsste Gemeindepräsident Michael Litscher die anwesenden Gewerbetreibenden. Erstmals würden fünf verschiedene Unternehmen, alle im „Gewerbepark Leuchen“ beheimatet, ihre Produktionsstätten zeigen. Innovation, Qualität, Agilität aber auch Leidenschaft, Freude und Begeisterung zeichneten kleine Betriebe aus. Es lohne sich deshalb, bei diesen Firmen einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.


Vom Familienbetrieb zum Gewerbepark

Ein kurzer Rückblick von Michael Litscher zeigte die Familiengeschichte der AG auf: Franz Sagurna senior kaufte 1961 das ehemalige Bauernhaus im Leuchen und eröffnete dort einen Betrieb. Der Schreiner spezialisierte sich auf Lackierungen, Beizen, Sandstrahlen und Holzveredelung, später kam eine Abteilung für die Produktion von Kunststofffenster hinzu. So entstanden schmucke Bauten aus Walzenhausen in der ganzen Schweiz. In der Gemeinde selbst zeugen die Restaurants Bahnhof und Wilder Mann sowie das Kloster von der präzisen Arbeit des Familienbetriebs, welches später unter „Sagu AG“ geführt wurde. Nach An- und Ergänzungsbauten entstanden grössere Produktions- und Lagerräume. Das erweiterte ehemalige Bauernhaus gehört nach wie vor der Familienaktiengesellschaft „Sagu AG“, die östlich gelegene Halle wurde im Frühling 2022 von Stefan Schmid, dem Gastgeber des 17. Wirtschaftsapèros gekauft.

 

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Es wurde gestaunt

Weiter berichtete der Gemeindepräsident, dass nach dem Wirtschaftsapèro 2022 neun Firmen in der Gemeinde gegründet worden waren und drei hätten ihren Standort nach Walzenhausen verlegt. Eine Neugründung bezog sich auf die Autogarage von Erwin Steingruber, welche schon seit über 40 Jahren bestand, aber von Daniel Schelling im Sommer übernommen worden war. Der neue Eigner war anwesend und wurde traditionell vom Gemeindepräsidenten mit einem Präsent bedacht. Michael Litscher dankte dem Jungunternehmer dafür, dass in Walzenhausen weiterhin eine Autogarage bestehen würde. Dann besichtigten fünf Gruppen den Gewerbepark Leuchen.

 

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Im ehemaligen Bauernhaus vermietet die „Sagu AG“ Stellplätze für Wohnmobile. Daneben ist „Bodenbeläge Gloor“ von Peter Gloor in den Räumen, wo einst Kunststofffenster hergestellt wurden, eingemietet. Der Walzenhauser war zuvor im Bahnhofgebäude und zog danach in den Leuchenpark. Seine Spezialitäten sind neben Boden-, Wandbeläge für Nasszellen auch Insektenschutzgitter für Fenster.


Wundertüte und viel Erfindergeist

Vor allem die Frauen der Gruppen kamen bei „Stilvollwohnen Schweiz“ nicht aus dem Staunen heraus. „Au, so schöni Stüehl“ oder „das isch e richtegi Wundertüte“ waren zu hören, als Mariann Kiszely den Blick auf ihre umfangreiche Auswahl an Vintage Möbeln, Inneneinrichtungen und Decor-Artikeln freigab.

 

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Sofort wurden die bequemen Stühle ausprobiert und gerätselt, ob dieser oder jener Gegenstand die eigene Wohnung oder das Haus verschönern könnte. Raphael Coray-Kamber mit Frau Isabelle und Robert Schmid von „prime lifestyle gmbh“ sind spezialisiert auf Aussenküchen und dank der Pandemie entstand der selbstkonstruierte leistungsstärkste Gasgrill der Schweiz. Dessen Spezialität sind seine Ersatzteile. Ihr einfacher Aufbau lässt deren Erneuerung durch jeden „Blechler“ oder Schlosser zu. Das war die Motivation beim Kreieren. Ersatzteile müssen nachgebaut werden können. Die fantastischen Aussenküchen selbst mit integriertem Gasgrill werden in Einzelanfertigung in Walzenhausen gestaltet und gebaut.

 

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Bei der „Sonderegger Automation GmbH“ erfindet Heinz Sonderegger Einzelteile, Baugruppen oder ganze Automatisierungslösungen. Dabei entstehen Vollautomaten für die Automobilindustrie bis hin zu Produktionsmaschinen im Medizinsektor. Weil seine Eltern ein Pfeffermahlwerk erfanden, kreierte er so quasi als Hobby nebenbei eine Kunststoffpfeffermühle aus dem D3-Drucker und eine Halterung für Spraydosen.

 

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Ein "Hölziger" führt in die Zukunft

Stefan Schmid, der heutige Besitzer des ehemaligen Schreinereigebäudes der „Sagu AG“, ist selbst Zimmermann, der Umbauten und Neubauten erstellt. Ein „Hölziger“ also, wie der Vorbesitzer. Seine Firma „Stefan Schmid Holzbau GmbH“ arbeitet im Bereich Zimmerei, Dachdeckerei und allgemeiner Holzbau. Stefan Schmid hat sich auf Sonderanfertigungen spezialisiert. Die Gruppe staunte über eine gerade gefertigte Stalltür und ein Computer-Programm, dass er zur Erstellung seiner Projekte benötigt. Anschliessend an die Rundgänge, die aufzeigten, dass sehr viel Erfindergeist im Leuchen lebt, begann der gemütliche Teil des Walzenhauser Wirtschaftsapèros am wohl längsten Tisch der Region, ebenfalls von Stefan Schmid erstellt. Für das reichhaltige Buffet zeigte sich die Familie Niederer vom Restaurant Meldegg verantwortlich.

 

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